Was für ein Tag!
Sonntag 05:10 Abfahrt mit 2 Taxis vom Hotel Olympia zur "Landiwiese". Langsam aber sicher wurden nicht nur Flo und Philpp nervös sondern auch die 5-köpfige Support Crew.
Nach erfolgreichem Versorgen der Räder in der etwas sehr engen Wecheslzone ging es zum in etwa 300m entfernten Start im Strandbad. Nach den üblichen Verabschiedungszeremonie ging es für die zwei Athleten auf den lang ersehnten "langen Tag an der frischen Luft".
Geschwommen wurde im glasklaren Wasser des Zürich Sees. Laut Philipp ist dieser noch sauberer als das gewohnte Gewässer in Klagenfurt. Nach einem "Australian-Exit", einem Landgang von genau 42,195 Meter, und der darauf folgenden 2ten Runde im See empfingen die Massen die Athleten beim Schwimmausstieg. Wie gewohnt, mit einer 54er Zeit kam Philipp ziemlich weit vorne aus dem Wasser und machte sich hurtig auf die Radstrecke. Zu diesem Zeitpunkt hatte es so um die 15°, sprich die erstem KM wahren sicher kein Spaß am "Velo", weil das Wort Fahrrad gibt es in der Schweiz nicht :)
Flo genoss das Schwimmn im See ein wenig länger und wechselte nach 1:16 von der Horizontalen in die Vertikale. Auch sie beeilte sich um schnellst möglich ihre hellblaue Cube Maschine aus der Wechselzone hinaus auf den Asphalt zu bringen.
Die Support-Crew nutzte nun die vorhandene Zeit um mit den Shuttle Busen zu dem Punkt der Radstrecke zu gelangen, dem "Heartbreak Hill" in Kilchberg. Dort angekommen wurde in professioneller Manier die Österreich Fahne gehisst und alle bekannten Starter mit Sprüchen am Asphalt begrüsst. Riesen groß dabei natürlich der Schriftzug AUT, damit auch alle wissen wen wir hier anfeuern :)
Es dauerte nicht lange und die Top Men Athleten waren schon angekommen. Und was man dann hier erlebt ist der pure Wahnsinn. Solche Bilder kennt man normal nur von der Tour de France. Verzeihung aber die Stimmung am Rupertiberg ist nicht in der gleichen Liga. Hier geht die Post richtig ab. Die Veranstalter teilen diverses "Lärmwerkzeug" aus, das auch intensiv genutzt wird.
Dementsprechend empfangen wurden auch die ersten beiden Österreich, Fredi Kohl und Peter Schoissengeier. Die Menschenmenge bildete einen "Tunnel" in dem die Fahrer nur einzeln und hintereinander den 1 km langen Anstieg bewältigen konnten.
Nur wenige Minuten später war uns dann klar, dass dies ein besonderer Tag werden wird. Philipp kam bereits als einer der ersten 20 bis 30 am Heartbreaker an und zum ersten Mal fielen in der Support Crew die Worte "Hawaii Quali". Aber der Weg war noch ein langer ..
Flo überraschte ebenfalls mit 2:56 auf den ersten 90 Radkilometer. Auch sie wurde mit aller Kraft und Lautstärke die letzten Höhenmeter des Berges hinauf begleitet.
Nach 4:52 am Rad war es soweit und Philipp wechselte die Rad gegen die Laufschuhe. Als Zuschauer ein etwas komisches Gefühl wenn man auf einer ca. 1km langen Geraden gerade die PROs anfeuert und am ende der Geraden bereits Philipp erkennt. Mittlerweile war er gesamt 24ter und machte keine Anstaltet auch nur irgendwen vorbei zu lassen. Mit 44 Minuten auf den ersten 10 KM war dann auch allen klar, der Junge meint das ernst. Inzwischen hatte er auch den 4.Platz in der M25 inne und damit einen der begeehrten Slots. Zwei weitere Runden folgten, bei denen die Support Crew, die inzwischen sich den Zugang zum örtlichen Presse-WLAN gesichert hat (Motto: legal, illegal -> scheißegal!) Philipp immer wieder über die aktuelle Lage informierte. Nach Runde 3 war klar die SUB 9 Marke könnte fallen. Philipp gab noch einmal alles auf der letzten Runde und kam nach 09:01:35 als gesamt 24ter des Ironman Zürich im Ziel an. Leider hat ihn auf den letzten Kilometern noch einer aus der M25 überholt, was bedeutet er wurde 5ter und hat nun den "Zitterplatz" bezüglich Slot inne. Sprich DAUME DRÜCKEN! Angesichts der fabelhaften Zeit und der Tatsache das er BESTER ÖSTERREICHER wurde gibt es aber keinen Grund zum Ärgern, wenn der Slot nicht Realität werden sollte.
Flo kam nach 6:16 vom Rad und machte sich sogleich auf zum Laufen. 54 Minuten später waren die ersten 10KM hinter ihr und sie bereits 2te der F18. Leider war die erste bereits 37 Minuten vor ihr, also faktisch uneinholbar. Gott sei Dank war aber auch die dritte mit knapp 10 Minuten Abstand hinter ihr. Mit dieser Info war klar, "heim laufen" und der Stockerlplatz ist sicher. Etwas hektisch wurde es dann nach KM 30, als die erste der F18 den Anschein machte "einzugehen". Flo gab nochmals alles war aber sichtlich schon gezeichnet von der Anstrengung. Aber dieses Mal war das Ziel nicht "ankommen mit einem Lächeln" sondern "ALL OUT!". Getrieben von der Vorstellung den IM mit dem "silbernen Stockerlplatz" zu beenden spulte sie Kilometer um Kilometer herunter und kam schließlich mit einer Zeit von 11:42 im Ziel an. Kurzer Halt. 11:42! Für jemanden der vorher sagt, "naja besser als im Vorjahr möcht ich sein" ist eine Verbesserung von einer Stunde und elf Minuten eine Wahnsinnsleistung. Die Zeit bedeutet auch die Fixierung des zweiten Platzes in der F18!
Und so kommt es, dass in diesem Moment zwei Weststeierer in Zürich sitzten und bei der Slotvergabe auf zwei kleine Wunder hoffen :)
UPDATE: gerade ist eine SMS von Philipp gekommen: "Leider kein Glück :( ". Auch wenns weh tut -> EGAL! Was bleibt sind zwei absolute Topleistungen auf die man aufbauen kann/muss. Dann wirds auch mal mit Hawaii klappen! Kopf hoch!