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Wie sieht dein momentaner Trainingsumfang aus und wie schaffst du Beruf und Sport unter einen Hut zu bringen?

Gerade jetzt vor der WM habe ich mir die Mühe gemacht und 2016 mit 2017 verglichen. Obwohl ich das jetzt nicht direkt geplant hatte (Umfang ist nicht alles), bin ich dieses Jahr in den letzten 23 Wochen vor dem Höhepunkt auf 16,5h im Wochenschnitt gekommen, im letzten Jahr war es gut eine Stunde weniger. Im Jahresschnitt sind es um die 15h/Woche.

Spitzenwochen pendeln sich bei mir um die 20h ein – viel mehr macht für mich keinen Sinn, weil ich dann keine Qualität mehr unterbringe – und meine Grundlage ist nach so vielen Jahren im Sport ausreichend gut.

Es kommt auch sehr darauf an, was man alles dazuzählt. Brutto verwende ich natürlich mehr Stunden für den Sport, sei es die Vorbereitung von Trainingseinheiten mit der Faszienrolle, Dehnen, Massage, …

Ich arbeite realistischerweise nicht Vollzeit. Das wäre mit dem Sport auf diesem Niveau nicht vereinbar – meine Konkurrenz ist größtenteils auch nicht normal berufstätig.

Durch meine Selbstständigkeit habe ich den absoluten Luxus, zunächst mein Training planen zu können, danach die Arbeit auszurichten. Die Kunst ist, die Regeneration nicht zu kurz kommen zu lassen, da man doch in sportlich ruhigeren Wochen mehr arbeitet.

Allerdings könnte ich mir ein echtes Profi-Leben auch nicht gut vorstellen, weil ich meine Erfahrungen einfach sehr gerne an meine Trainingsgruppe und jene Sportler, die zur Laufanalyse kommen, weitergebe.

Der Duathlon steht ja oft unberechtigterweise im Schatten von Triathlon Bewerben. Warum hast du dich persönlich für das Weglassen der Schwimmdistanz entschieden und was fasziniert dich am Duathlon?

Es waren völlig andere sportliche Abschnitte und Herangehensweisen. Zum Triathlon bin ich ehrlicherweise durch unzählige Laufverletzungen gekommen. Damals war der Multisport noch eher „exotisch“, zumindest ist es mir so vorgekommen, da ich ja auch in der „Szene“ noch überhaupt nicht drinnen war. Ich habe damals nicht zu träumen gewagt, jemals in einer sportlichen Disziplin in der Eliteklasse zu einer Weltmeisterschaft fahren zu dürfen. Mir ging es mehr um die persönliche Grenzerfahrung, Distanzen zu bewältigen, die für mich eigentlich unvorstellbar sind. Dazu muss ich sagen, dass mein Talent sicher eher auf kürzeren Strecken liegt, beim Laufen wahrscheinlich im Bereich der 1500m, also 4-5min Belastungsdauer.
Die drei Triathlon-Langdistanzen waren sozusagen „wider meiner Natur“ und hatten damals genau aus diesem Grund einen besonderen Reiz für mich.
Mit meinem Studienabschluss und Aufbau der Selbstständigkeit hat mir einfach Zeit und vor allem Fokus für das Training von drei Sportarten gefehlt.

Da ich von Anfang meiner Multisport-Laufbahn an schon immer gern Duathlons bestritten habe, war es ein logischer Schritt, jene zwei Disziplinen, die ich ohne Infrastruktur sehr gut trainieren kann, zumindest auf niedrigerem Level beizubehalten.
Ich bin allerdings ein echter Wettkampftyp und irgendwann habe ich mich wieder bei Bewerben versucht und war überraschend weit vorne dabei. Das war wohl der Zeitpunkt, als ich mir überlegt habe, ob ich es in einer sportlichen Disziplin in meinem Leben noch mal bis „ganz oben“ schaffen könnte. Der Duathlon ist lauflastiger als der Triathlon und Schwimmen lernt man als Erwachsener selbst mit bester Unterstützung (die ich ohnehin nie hatte) nicht so gut, dass es für den Olympischen Triathlon auf WM-Niveau reichen würde.

Ich muss zugeben, dass das Schwimmen, das ja im Winter ausschließlich indoor stattfindet, auch meine ungeliebteste Disziplin war – so geht es aber wohl vielen Triathleten und deshalb hoffe ich auch, dass der Duathlon wieder einen Aufschwung erfährt.

Wir freuen uns natürlich sehr dich erneut bei unserem City Duathlon mit am Start zu haben. Gibt es etwas für dich, das unseren City Duathlon besonders schön, spannend oder einzigartig macht?

Vieles J

Ich bin schon so oft in Deutschlandsberg gestartet und ich freue mich immer wieder, wenn bei diesem Bewerb die Staatsmeisterschaften ausgetragen werden.

Man merkt die Routine des Veranstalters, die Strecken liegen mir sehr, die Konkurrenz ist sehr oft wirklich gut (was auch an der erfreulichen Tatsache liegen mag, dass es Preisgeld gibt, das wertet den Bewerb natürlich auch auf).
Für mich aber besonders wichtig ist die Tatsache, dass es ein Drafting-Rennen (mit Windschattenfreigabe) ist. Die internationalen Meisterschaften über die Standard-Distanz werden auch in diesem Modus ausgetragen und da ist es für mich sehr willkommen, mit dem Wettkampfrad zu starten und etwas Rennpraxis zu sammeln.

Es ist schön, immer wieder fabelhafte Eliteathleten bei unserem Bewerb dabei zu haben. Genauso wichtig sind uns jedoch auch unsere Hobbyathleten. Welche wertvollen Tipps könntest du an die vielen SportlerInnen weitergeben?

In meinen Augen ist der Duathlon eine perfekte Breitensportart. Die Strecken der Sprintdistanz sind ein perfekter Einstieg und man braucht kein „besonderes“ Material.

Leider lassen sich viele von der tollen Ausrüstung anderer Teilnehmer abschrecken, das ist schade. Meinen ersten Triathlon habe ich im Badeanzug und mit dem MTB bestritten.

Beim Duathlon ist es noch einfacher, man braucht nur ein Paar Laufschuhe, Sportkleidung, in der man sich sowohl am Rad, als auch beim Laufen wohlfühlt (mein Tipp wäre, eine enganliegende Hose ohne dicken Einsatz schon im Training zu probieren – wenn der Radsattel passt, dann ist das kein Problem), einen Helm und ein Fahrrad, mit welcher man die jeweilige Wettkampfstrecke schafft (beim Hobby-Duathlon braucht man keine allzu kleinen Gänge, da es nicht den steilen Berg wie bei der Staatsmeisterschaft hinaufgeht). Für die Startnummernbefestigung taugt normaler Haushaltsgummi. Der ist auch super, wenn man später dann auf Radschuhe wechselt und seine Laufschuhe nicht binden möchte – anstatt der Schuhbänder eingezogen hilft er beim schnellen Wechseln (vorher die nötige Spannung testen).

Vor dem Kauf des teuersten Equipments (eines Straßenrades) sollte man sich schon sicher sein, dass einem der Sport Spaß macht.

Im Training lohnt es sich, den Wechsel vom Laufen zum Rad und umgekehrt zu üben – um muskulären Problemen vorzubeugen. Wenn man nicht geübt hat, die Radschuhe beim Fahren an- und auszuziehen, sollte man es auch nicht beim Bewerb zum ersten Mal testen. Bei Sprint-Bewerben kann sogar das Fahren mit Laufschuhen schneller sein, als zu wechseln (ist bei den meisten Hobbybewerben erlaubt).

Und man darf sich nicht vom duathlontypisch viel zu schnellen Start abschrecken lassen und sollte besser in seinem eigenen Tempo den Bewerb angehen. Dieses zu ambitionierte Loslaufen zieht sich bis in die höchsten Klassen und kostet nur wertvolle Energie, welche man dann beim zweiten Lauf viel besser nutzen kann J

Liebe Sandrina, wir danken dir für deine Zeit und wünschen dir viel Spaß und Erfolg bei unserem tollen Duathlon Event in Deutschlandsberg!


 

 

 

 

 

 

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